Samstag, 14. April 2012


Viva la Patagonia



Am 20, Oktober 2011 startet meine zweite Reise nach Patagonien. Dieses Mal nehme ich mir zwei Monate Zeit. Mit dabei sind Marco Benz, Sämi Leuzinger und Ueli Frei. Bei der ersten Möglichkeit tragen wir unser Material die 25km ins Torre Tal zur Niponino Sandbank mitten auf dem Gletscher. Dies wird unser Ausgangspunkt für kommende Touren. Am darauf folgenden Tag, am 28, Oktober versuchen wir uns am Torre Standhardt. Jedoch endet unser Vorhaben auf dem Col Standhardt, wo uns der Wind fast wegfegt. Zurück in El Chalten in unserem kleinen Häuschen erholen wir uns, klettern und bouldern Tag ein Tag aus und warten auf das gute Wetterfenster. Nach einem kurzen Trip nach Ushuaia kommen wir genau richtig zurück. Marco und ich starten am 6. November Richtung Niponino, wo wir die kalte Nacht verbringen. Um 01:30 Uhr klingelt auch schon der Wecker und das Abenteuer beginnt.
Ankunft in El Calafate
Noch sind die Berge der Träume in den Wolken

Für eine bessere Zukunft

Material Transport

Niponino
Zum Col Standhardt
Klemmblock am Col Standhardt

Sturm auf dem Block

Rückzug

Fitz Roy Kette

Marco im Abstieg

Torre Gruppe

El Chalten

Warten

Ushuaia







Torre Standhardt 2800 m.ü.M

Nach gut drei Stunden stehen wir wieder auf dem Col Standhardt, doch diesmal ist es anders, es ist absolut windstill. Nun ist klar: jetzt oder nie. Im Schein der Stirnlampe geht’s die erste Seillänge hoch, die mit dünnem Eis überzogenen Platten und Risse haben es in sich. Nach 50 Meter ist Stand am Anfang der Rampe. Zügig traversieren wir diese, es dämmert langsam und hinter uns ist die gewaltige 2000 Meter hohe Westwand des Fitz Roy. Wie ein Feuer geht die Sonne am Ende des Lag Viedma auf, es herrscht eine unglaubliche Stimmung. Wir stehen unter dem eindrücklichen Einschnitt, wo unsere Route Exocet 6a/WI5 hochzieht. Zwei wunderschöne Eislängen führen uns in das Innere des Kanals. Am Stand sagt Marco zu mir: „Der Gipfel gehört dir!“. Dann folgen vier anhaltend senkrechte bis leicht überhängende Seillängen. Es ist der absolute Wahnsinn, hier zu klettern. Teilweise ist das Eis nur 10-20 Zentimeter breit und zuhinterst im Schlauch versteckt. Vom Ende des Schlauches führt eine weitere Seillänge über eine schwach strukturierte Platte an den Anfang des Gipfelplateaus. Hier ist der Blick das erste Mal frei auf das gigantische Inlandeis. Eine Traverse führt uns an den Fuss des Gipfeleispilzes, welcher etwa 25 Meter hoch ist. Die ersten 15 Meter gehen gut zum klettten und es gelingt mir, zwei gute Eisschrauben zu setzen. Doch dann kommt das berüchtigte Mushroom Ice, welches keinen Halt mehr für die Eisgeräte und Steigeisen bietet. Da der Pilz senkrecht und am Schluss überhängend wird, bleibt mir nur die Möglichkeit, einen senkrechten Tunnel zu graben. Nach 45 Minuten senkrechtem Gewühle sehe ich das Licht durch den Schnee schimmern und kurz darauf stehen wir auf dem höchsten Punkt. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel und das Gefühl ist fantastisch. Wir sind die erste Seilschaft, die in der noch jungen Saison auf dem Gipfel steht.

Nach einer halbstündigen Pause auf dem Gipfel beginnen wir mit dem Abstieg, welcher uns dann nochmals volle Konzentration abverlangt. In zum Teil unbekanntem Gelände seilen wir die rund 800 Meter hohe Wand ab. Viele Standplätze müssen wir verbessern oder selber einrichten. Um 18:00 Uhr stehen wir auf dem Torre Gletscher und geniessen eine Stunde später das Abendessen in Niponino.

Marco über dem Col Standhardt

Fitz Roy Gruppe

Traverse der Rampe

Stand unter der Exocet

Erste Seillänge

Zweite Seillänge

Erste schwere Länge im Exocet Couloir
Marco in der letzten Seillänge im Couloir

Blick nach hinten

Platte Richtung Gipfelplateaus

Südliches Patagonisches Inlandeis

 Gipfel Mushroom

Mushroom Ice

Cerro Torre, Torre Egger, Punta Herron

Cumbre Torre Standhardt

Marco mit einem Bein im Tunnel

Traum eines Bergsteiger


Abstieg

Letzter Blick Richtung Inlandeis

Zurück auf dem Torre Gletscher

Abendessen

Teil zwei folgt.

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