Viva la Patagonia
Am 20, Oktober 2011 startet meine zweite Reise nach
Patagonien. Dieses Mal nehme ich mir zwei Monate Zeit. Mit dabei sind Marco
Benz, Sämi Leuzinger und Ueli Frei. Bei der ersten Möglichkeit tragen wir unser
Material die 25km ins Torre Tal zur Niponino Sandbank mitten auf dem Gletscher.
Dies wird unser Ausgangspunkt für kommende Touren. Am darauf folgenden Tag, am
28, Oktober versuchen wir uns am Torre Standhardt. Jedoch endet unser Vorhaben
auf dem Col Standhardt, wo uns der Wind fast wegfegt. Zurück in El Chalten in
unserem kleinen Häuschen erholen wir uns, klettern und bouldern Tag ein Tag aus
und warten auf das gute Wetterfenster. Nach einem kurzen Trip nach Ushuaia kommen
wir genau richtig zurück. Marco und ich starten am 6. November Richtung
Niponino, wo wir die kalte Nacht verbringen. Um 01:30 Uhr klingelt auch schon
der Wecker und das Abenteuer beginnt.
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Ankunft in El Calafate |
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Noch sind die Berge der Träume in den Wolken |
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Für eine bessere Zukunft |
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Material Transport |
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Niponino |
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Zum Col Standhardt |
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Klemmblock am Col Standhardt |
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Sturm auf dem Block |
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Rückzug |
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Fitz Roy Kette |
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Marco im Abstieg |
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Torre Gruppe |
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El Chalten |
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Warten |
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Ushuaia |
Torre Standhardt
2800 m.ü.M
Nach gut drei Stunden stehen wir wieder auf dem Col
Standhardt, doch diesmal ist es anders, es ist absolut windstill. Nun ist klar:
jetzt oder nie. Im Schein der Stirnlampe geht’s die erste Seillänge hoch, die
mit dünnem Eis überzogenen Platten und Risse haben es in sich. Nach 50 Meter
ist Stand am Anfang der Rampe. Zügig traversieren wir diese, es dämmert langsam
und hinter uns ist die gewaltige 2000 Meter hohe Westwand des Fitz Roy. Wie ein
Feuer geht die Sonne am Ende des Lag Viedma auf, es herrscht eine unglaubliche Stimmung.
Wir stehen unter dem eindrücklichen Einschnitt, wo unsere Route Exocet 6a/WI5 hochzieht.
Zwei wunderschöne Eislängen führen uns in das Innere des Kanals. Am Stand sagt
Marco zu mir: „Der Gipfel gehört dir!“. Dann folgen vier anhaltend senkrechte
bis leicht überhängende Seillängen. Es ist der absolute Wahnsinn, hier zu
klettern. Teilweise ist das Eis nur 10-20 Zentimeter breit und zuhinterst im
Schlauch versteckt. Vom Ende des Schlauches führt eine weitere Seillänge über
eine schwach strukturierte Platte an den Anfang des Gipfelplateaus. Hier ist
der Blick das erste Mal frei auf das gigantische Inlandeis. Eine Traverse führt
uns an den Fuss des Gipfeleispilzes, welcher etwa 25 Meter hoch ist. Die ersten
15 Meter gehen gut zum klettten und es gelingt mir, zwei gute Eisschrauben zu
setzen. Doch dann kommt das berüchtigte Mushroom Ice, welches keinen Halt mehr
für die Eisgeräte und Steigeisen bietet. Da der Pilz senkrecht und am Schluss
überhängend wird, bleibt mir nur die Möglichkeit, einen senkrechten Tunnel zu
graben. Nach 45 Minuten senkrechtem Gewühle sehe ich das Licht durch den Schnee
schimmern und kurz darauf stehen wir auf dem höchsten Punkt. Die Sonne scheint
vom wolkenlosen Himmel und das Gefühl ist fantastisch. Wir sind die erste
Seilschaft, die in der noch jungen Saison auf dem Gipfel steht.
Nach einer halbstündigen Pause auf dem Gipfel beginnen wir
mit dem Abstieg, welcher uns dann nochmals volle Konzentration abverlangt. In
zum Teil unbekanntem Gelände seilen wir die rund 800 Meter hohe Wand ab. Viele
Standplätze müssen wir verbessern oder selber einrichten. Um 18:00 Uhr stehen
wir auf dem Torre Gletscher und geniessen eine Stunde später das Abendessen in
Niponino.
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Marco über dem Col Standhardt |
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Fitz Roy Gruppe |
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Traverse der Rampe |
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Stand unter der Exocet |
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Erste Seillänge |
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Zweite Seillänge |
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Erste schwere Länge im Exocet Couloir |
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Marco in der letzten Seillänge im Couloir |
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Blick nach hinten |
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Platte Richtung Gipfelplateaus |
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Südliches Patagonisches Inlandeis |
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Gipfel Mushroom |
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Mushroom Ice |
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Cerro Torre, Torre Egger, Punta Herron |
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Cumbre Torre Standhardt |
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Marco mit einem Bein im Tunnel |
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Traum eines Bergsteiger |
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Abstieg |
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Letzter Blick Richtung Inlandeis |
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Zurück auf dem Torre Gletscher |
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Abendessen |
Teil zwei folgt.
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