Cumbre-Cumbre
Aguja de la S, 2335 m.ü.M.
Am 9. November scheint das Wetter es nochmals zu erlauben: Zusammen mit Ueli klettere ich auf die Aguja de la S. Unter den riesigen Wänden und Gipfeln erscheint dieser Gipfel nur ganz klein. Doch auch das ist eine sehr schöne Tour mit moderaten Schwierigkeiten, nach dem Zustiegs-Couloir geht es im 5. Grad über die Nordkante. Der Himmel ist schon zugezogen und der Wind lässt uns spüren, dass unsere Zeit im Torre Tal langsam zu Ende geht. In der kommenden Nacht ist an Schlaf nicht zu denken. Unser Zelt wird fast weggefegt, um 03:00 Uhr haben wir genug und verlassen das Zelt. Innert wenigen Minuten ist das Material in den Säcken verstaut und der Rückmarsch beginnt. Zum Teil auf allen Vieren kämpfen wir gegen den Wind an, es ist unglaublich, diese Naturgewalt zu erleben. Gegen 10:00 Uhr morgens erreichen wir El Chalten. Da wir für den Rückmarsch nichts zu essen hatten, war der Hunger am Frühstückstisch riesig.
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Niponino Camp |
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Cumbre Party nach Cerro Standhardt |
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Couloir Richtung Aguja de la S |
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Nordkante 3.Seillänge |
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Verschneidung 5. Seillänge |
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Kurz unter dem Gipfel |
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Cumbre |
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Ueli hoch über dem Torre Gletscher |
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Gipfel Aguja de la S |
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Lunch und Gas für kommende Schön- Wetter-Tage |
In den kommenden Tagen ist das Wetter typisch für
Patagonien. Der Wind ist immer da, die Sonne und der Regen wechseln sich im
Tagesverlauf jedoch mehrfach ab. Langsam neigt sich auch der erste Monat seinem
Ende zu und die drei anderen Jungs werden ihre Heimreise antreten. Für den
zweiten Monat habe ich mit Markus Locher abgemacht. Doch eines Tages kommt die
erschreckende Nachricht, dass er sich bei der Arbeit die Hand verletzt hat und
einen Monat nicht klettern darf. So geht für mich die Suche los. Doch wer hat
schon Zeit, ganz spontan im Dezember einen Monat nach Patagonien zu fliegen und
da auf gutes Wetter zu hoffen? Die Suche ist sehr schwierig und mühsam. Bis
Stefan Suhner von meiner Situation erfährt. Als es dann konkret wird, zögert er
nicht lange und schliesst seine Ein-Mann-Schreinerei für einen Monat. So bin
ich als Bergführer mit einem guten Freund unterwegs!
Cerro Solo, 2121 m.ü.M.
Bevor Marco, Sämi und Ueli abreisen, gibt es am 16.
November nochmals für ein paar Stunden ein kleines Wetterfenster. Nach einem
gemütlichen Biwak mit Lagerfeuer geht es um 03:00 Uhr los. Wir wollen bei
Sonnenaufgang auf dem Gipfel stehen. Der Anstieg ist gemütlich, so wie eine
schöne Hochtour in den Alpen. Doch das einmalige Panorama erinnert daran, wo
wir sind. Es ist wunderbar, kurz nach Sonnenaufgang stehen wir auf dem Gipfel.
Der Cerro Torre ist in einer dicken Wolke eingepackt und der Fitz Roy hat eine
ziemliche Wind- und Schnee-Fahne.
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Wolkenwalze über Torre Gruppe |
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Torre Tal mit Cerro Solo links |
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Biwak im Wald |
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Schlafplatz |
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Abend |
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Fitz Roy im ersten Licht |
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Sonnenaufgang Lago Viedma |
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Gipfel Cerro Solo |
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Ueli und Marco beim Bergschrund im Abstieg |
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Apéro vor unserem Haus |
Wind und Schnee
Nun ist Stefan angekommen und ist natürlich voller
Hoffnung und Erwartungen. Die letzten Tage des Novembers waren dann wirklich
mies vom Wetter her und das letzte gute Wetterfenster liegt nun auch schon gute
drei Wochen zurück. Es schneit bis nach El Chalten runter, sodass man auch
nicht sportklettern oder bouldern kann. Gut - wenn wir ehrlich sind, wir sind ja
auch nicht hier um zu bouldern. Auf Anfang Dezember wird gutes Wetter gemeldet.
Die Stimmung steigt rasant und das ganze Bergsteigerdorf ist im Aufbruch. Wir
machen uns am 29. November auf in Richtung Torre Tal. Weil für den nächsten Tag
nochmals ziemlich viel Wind angesagt ist, zelten wir nicht im Niponino, sondern
gehen zum Polacos Biwak, wo man unter einem riesigen Block gut vom Wind
geschützt die Nacht verbringen kann.
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Nasser Hund |
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Louis und Toni beim Steine suchen |
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:-) |
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Cerro Torre mit Stefan |
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Biwak Polacos |
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Torre Massiv |
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Stefan im Biwak |
Fitz Roy, 3401m.ü.M, Supercanaleta
Wir starten nicht besonders früh, weil der Sturm noch
recht stark ist. Gegen 06:00 Uhr morgens verlassen wir das Biwak und steigen
Richtung Supercanaleta hoch. Der Weg zum Bergschrund alleine beinhaltet eine
650 Meter hohe Wand, welche nicht unterschätzt werden darf. Der Neuschnee der
letzten Tage macht mir zu schaffen, so spure ich die 800 Höhenmeter bis zum
richtigen Einstieg knietief. Gegen 10:30 Uhr steigen wir in die Supercanaleta
ein. Die Temperaturen sind tief und der Wind fegt über den Berg hinweg. Uns ist
klar, dass bei einem solchen Wind der Ausstieg unmöglich ist. Jedoch hatte der
Wetterbericht für den nächsten Tag weniger Wind angesagt. Über den Bergschrund
geklettert, kommen wir die ersten tausend Meter gut voran. Unter dem Block
Empotrado machen wir eine Stunde lang Pause. Unser Ziel für heute ist noch acht
Seillängen über uns. Die erste Länge hatte kein Eis, wodurch ein sportlicher
Überhang zu klettern ist. Der Rest war dann wider super Kletterei im oberen
fünften Schwierigkeitsgrad und mit Eispassagen um 90°. Kurz vor dem Biwak kommt
noch eine sehr ungemütliche Stelle! Am Ende einer senkrechten Eispassage hängt
eine Leiche, die man überklettern muss. Der Biwakplatz ist dafür sehr
vielversprechend. Es hat Platz genug, damit wir beide liegen können. Wir machen
es uns bequem, essen, trinken und richten uns für die kommende Nacht ein.
Während dessen hat der Sturm noch kein bisschen nachgelassen und es rüttelt
ziemlich am Schlafsack. So vergeht die Nacht nur langsam. Nur der unglaubliche
Blick aus dem Schlafsack motiviert uns.
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Zustieg Supercanaleta |
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Im unteren Teil des Couloir |
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Nach der Pause |
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Leichtes Gelände kurz vor dem Biwakplatz |
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Biwak |
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Essen |
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Patagonisches Inlandeis |
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Bereit für die Nacht |
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Blick aus dem Schlafsack |
Es dämmert langsam und der Wind lässt nach. Als ich
meinen Kopf aus dem Schlafsack strecke, sehe ich zwei Kletterer, die von unten
kommen. Das zeigt, dass noch weitere Seilschaften heute Morgen eingestiegen
sind. Schnell stehen wir auf, packen das Material zusammen, deponieren
Schlafsack und Kocher und beginnen ohne Frühstück zu klettern. Nacht zwölf
anspruchsvollen Seillängen stehe ich unter der Schlüssellänge, ein mit Schnee
und Raim Ice gefüllter Off-White-Riss, der mit 6+ bewertet ist. Aus
Gewichtsgründen kam der 4. Camlot nicht mit, womit die Absicherung nicht
einfacher wurde. Nach gut zehn Meter steckt ein Schlaghaken. Es ist sehr
mühsam, sich diesen Riss hochzuschieben. Kurz unter dem Stand gelingt es mir,
noch einen Camlot zu legen. So kommen wir auf den Nordgrat und kletten bis zum
höchsten Punkt, von wo aus wir 30 Meter abseilen. Von der Scharte geht es dann
im kombinierten Gelände in einer halben Stunde zum Gipfel. Unglaublich
fantastisch ist es auch auf diesem Gipfel und die Freude ist riesig. Der Himmel
ist leider bedeckt, so beginnen wir nach einer kurzen Pause mit dem langen
Abstieg. Nach sechs Stunden und circa 35 Mal Abseilen stehen wir wieder am
Bergschrund der Supercanaleta. Weitere drei Stunden bringen uns zu unserem
Ausgangspunkt, wo wir um 21:00 Uhr ankommen. Nach dem Nachtessen freuen wir uns
ziemlich auf den Schlafsack.
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Tag zwei |
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Mixet Gelände |
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Stand |
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Vor der Schlüssel stelle |
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Off-White-Riss |
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Stefan im Ausstieg |
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Blick vom Nordgrat |
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Kalter Wind |
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Cumbre-Cumbre |
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Stefan auf dem Fitz |
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Abseilen |
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Blick zurück |
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Zurück im Polakos |
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Polakos Biwak |
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